Handgemacht
in Schleswig-Holstein
Alte Handwerkskunst wiederbelebt, das Salzsiedehandwerk an der Kieler Förde.
Ostseesalz ist ein von Hand hergestelltes Gütezeichen-Produkt unserer Ostseesalzmanufaktur in Kiel.
Wir Salzwirker verkochen feingefiltertes Ostseewasser in Herdpfannen zu Salz und trocknen es behutsam, um die feine Kristallstruktur nicht zu zerstören. Bei uns ist alles Handarbeit, vom Ernten der Salzkristalle über das Bekleben der Verpackung bis zum Abfüllen und Vakuumieren der Weck-Gläser.
Sie schmecken unsere Liebe zum Produkt und die Handwerkskunst unserer Manufakturherstellung.
Nehmen Sie den Geschmack der Ostsee einfach mit nach Hause. Das Ostseesalz der Ostseesalzmanufaktur ist frei von jeglichen Zusätzen.
Die lebensmittelrechtlichen Untersuchungen führen ausschließlich zertifizierte Prüflabore für uns aus und garantieren mit ihren Analysen eine einwandfreie Qualität.
Erwerben können Sie unser Salz bei einem unser zahlreichen Handelspartner, unserem Showroom in Kiel-Wik oder direkt hier in unserem Online-Shop.
» Warum mit Salz aus dem Atlantik kochen, wenn die Ostsee direkt vor der Haustür liegt? «
Ein Artikel aus Mohltied – dem Besseresser-Magazin für Schleswig-Holstein
Der Kieler Christopher Walter hatte vor fünf Jahren die Idee, das „weiße Gold“ aus der Ostsee zu schöpfen und daraus hochwertiges Meersalz ohne jegliche Zusatzstoffe zu produzieren. Niemand sonst macht das in Schleswig-Holstein. Inzwischen verlassen rund 100 Gourmet-Gläser am Tag die Manufaktur.
Wie sauber und rein das Ostseesalz aussieht. Und wie schön es knirscht, wenn Christopher Walter darin rührt. Und der Geschmack? Intensiv und salzig eben, tatsächlich ein bisschen wie Ostseewasser, das man aus Versehen beim Baden verschluckt. Der 50-Jährige wirft einen prüfenden Blick in die Salzwanne – es gibt nichts zu beanstanden, das Mineral kann in die kleinen Weck-Gläser gefüllt und dann verkauft werden. Das 100-Gramm-Glas kostet rund zehn Euro. „Es müsste eigentlich 25 Euro kosten“, lächelt der Salzmann. Unterschreiben wir sofort, wenn man sieht, was für ein Arbeitsprozess dahinter steht. Los geht alles beim Ofen. Der steht direkt an der Kieler Förde, genauer gesagt auf dem Gut Eckhof bei Strande in einem dafür entstandenem Siedehaus. Mehr als 8.000 Euro hat der gelernte Einzelhandelskaufmann in dieses Gerät investiert. Das Ostseewasser wird an Land gepumpt und in zwei riesige Edelstahlwannen gefüllt. „Die Wannen werden vom Brenner beheizt, das Ostseewasser verkocht, und der Salzgehalt wird immer größer.“ Irgendwann sieht die Masse dann aus wie Griesbrei. Die Temperaturen: weit über 100 Grad. Mit einem Sieb wird das Salz abgeschöpft. Schnell geht das Ganze allerdings nicht: Sechs Stunden dauert es, bis 400 Liter Wasser verkocht sind. Und aus diesen 400 Litern gewinnt Christopher Walter am Ende ungefähr sechs Kilogramm Salz.
In der Wik in Kiel hat sich der Salz-Fan eine Art Labor eingerichtet. Hier werkelt er zusammen mit zwei Minijobbern zwischen Dutzenden von Edelstahlschalen, Reagenzgläsern, Sieben, Kellen und Weck-Gläsern. Er wirkt ein bisschen wie ein zerstreuter Professor, der Spaß am Experimentieren hat.
Hier in Kiel wird das Salz nun getrocknet. „Die Trocknung ist ein geheimer Prozess, den kennt außer mir nur ein einziger ehemaliger Mitarbeiter. Das Salz darf nicht zu einem Block werden, die Kristalle dürfen aber auch beim Trocknen nicht kaputtgehen“, erklärt der Familienvater aus Suchsdorf. Bis das Wasser am Ende wirklich fertiges Ostseesalz geworden ist, vergeht insgesamt eine Woche. „Jedes Glas, das hier dann rausgeht, das hatte ich in der Hand“, sagt Christopher Walter stolz. Warum Salz? Und warum diese ganze mühsame Arbeit? „Ich könnte auch Salz kaufen und das einfach nur in hübsche Gläser umfüllen. Mach ich aber nicht“, lacht der Fachmann. „Ich brenne einfach dafür. Ich bin ein Genussmensch, kaufe viele regionale Produkte, und ich finde, dazu gehört auch Salz.“
Salz, übrigens das wichtigste Nahrungsmittel überhaupt. Jeder Mensch muss pro Tag etwa sechs Gramm Salz zu sich nehmen, um seinen Bedarf zu decken. Das Mineral war früher begehrt, geradezu ein Luxusgut. Der römische Schriftgelehrte Cassiodorus schrieb vor 1.500 Jahren: „Der Mensch kann ohne Gold, aber nicht ohne Salz leben.“ Die Römer und Griechen haben also schon aufwendig Salz abgebaut. Insofern lässt Christopher Walter hier in Schleswig- Holstein ein uraltes Handwerk wiederaufleben.
Wie schon gesagt experimentiert der Suchsdorfer gern. Mittlerweile hat er 15 verschiedene Produkte auf dem Markt. Da gibt es Ostseesalz mit frischer Bio-Zitrone, mit Kräutern oder Meeresalgen. In Ostseesalz fermentierter grüner Pfeffer ist zum Beispiel im eigenen Laden in der Wik zu bekommen. Aber auch Gewürzmischungen für Fleisch und Fisch, sogenannte Rubs, finden ihre Abnehmer. Natürlich immer mit untergemischt: das Ostseesalz.
Ganz aktuell arbeitet der 50-Jahrige an dem – so wörtlich – „weltweit ersten, garantiert Mikroplastik-freien Meersalz“. Die Salzreise soll noch weitergehen. Zugegeben: Sie war in den vergangenen Jahren nicht immer einfach, auch aus einer Insolvenz musste sich der Selbstständige schon herauskämpfen. Noch wirft sein Handwerk nicht das große Geld ab. Aber Christopher Walter hat trotzdem große Pläne.
Im Laden in der Wik, der an die Manufaktur angeschlossen ist, sind sämtliche Ostseesalzprodukte von Mo-Fr von 11-13 Uhr auch lose zu erwerben. Dort können Besucher dann auch vorbeikommen und das „weiße Gold“ der Ostsee kosten – vielleicht ganz simpel mit einem frischen Brot und etwas Butter. Der 50-Jährige freut sich auch, dass inzwischen schon einige Supermärkte wie Edeka, Famila und Rewe auf seiner Kundenliste stehen. Und wenn seine Töchter in der Schule stolz sagen: „Mein Papa macht Ostseesalz“, dann ist das für ihn das größte Kompliment.